«Im Wort Restrisiko steckt auch das Wort Risiko»

Die Frage nach den Atom- oder Kernkraftwerken beschäftigt in diesem Wahlkampf. Ich bin ganz klar für die Haltung des Bundesrats. Als die Katastrophe von Tschernobyl passierte, hatte ich eben meinen ersten Nachtdienst als neuer Redaktor bei der Solothurner Zeitung. Aus einer kleinen Meldung, die wir auf der Titelseite platzierten, wurde ein Ereignis, das die Menschen dort noch Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, weiter beschäftigen und plagen wird. Ich habe mich heuer beim 25. Jahrestag wieder an meinen damaligen Nachtdienst erinnert und mich mit den Folgen von Tschernobyl beschäftigt. Es ist mir bewusst geworden, was der Verlust von 4000 km2 Land bedeutet. In der Schweiz können wir das Risiko des Verlusts einer solchen Landfläche nicht einmal im kleinsten Ansatz riskieren. Unsere Lebensgrundlage ist unser Land. Wenn in Mühleberg eine Katastrophe geschieht, dann befinden sich unzählige Ortschaften im 30km-Radius. Darunter auch Bern, Biel, Grenchen, usw. Auch unsere Gemüsekammer, das Seeland, wäre vergiftet. Wohin denn mit all den Menschen, wenn wir - ja, ich wäre auch dabei - umgesiedelt werden müssten? In der Schweiz gäbe es nirgends mehr Platz für so viele Menschen. Also dann ins Burgund, ins Allgäu.... - oder noch weiter weg? Es geht einfach nicht, ein solcher GAU darf nicht passieren.... - aber eben: das Restrisiko ist (noch) da....

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